Flexible Blockheizkraftwerke sind das Schlüsselelement der zukünftigen Energieversorgung

Artikel: Robert Wasser 19.06.2018

Strom aus Wind und Sonne wird mit jeder zugebauten Anlage immer günstiger, weltweit entwickelt sich der Zubau dieser Anlagen daher exponentiell. Strom aus Wind und Sonne ist bereits heute günstiger als Strom aus fossilen Energien. Daher ist die weitere Zunahme von Wind- und Sonnenstrom eine logische Konsequenz.

Der weitere Zubau führt dazu, dass es zukünftig nur noch zwei Zustände am Strommarkt geben wird: Viel zu viel Strom – oder viel zu wenig. Wenn wir zu viel Strom haben, produzieren die fluktuierenden Energien bis zu Grenzkosten nahe Null. Es gibt aber genauso Zeiten, in denen der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Wenn wir zukünftig keine fossilen Kraftwerke mehr betreiben wollen, dann benötigen wir für genau diese Zeiten eine flexible Stromerzeugung.

Doch hierfür gibt es außer begrenzter Wasserkraft keine wirkliche erneuerbare Alternative außer (Bio-)gas in flexiblen Blockheizkraftwerken (BHKW). Dieses Gas kann mittels Power-to-Gas Technologie vorher aus Überschussstrom erzeugt werden, es bleibt jedoch immer das flexibel betriebene BHKW als notwendiges Schlüsselelement.

Errichtung von flexiblen Blockheizkraftwerken

Daher ist die Errichtung von flexibel betriebenen Blockheizkraftwerken in jedem Fall sinnvoll, da Sie in allen Szenarien zur zukünftigen Energieversorgung vorkommen. Flexible Blockheizkraftwerke werden in der Regel in der Nieder- oder Mittelspannungsebene angeschlossen, also da, wo auch der überwiegende Teil der fluktuierenden erneuerbaren Energien Wind und Sonne angeschlossen sind.

Dadurch kann die Flexibilität genau da angeboten werden, wo Sie tatsächlich benötigt wird. Diese flexiblen Blockheizkraftwerke bieten jedoch noch erhebliche weitere Potentiale für die Energiewende. Etwa die Hälfte des Energiebedarfs in Deutschland ist Wärmebedarf. BHKW´s produzieren neben dem Strom immer auch Wärme. Wärme kann vergleichsweise preiswert und in großen Mengen in Form von heißem Wasser in Wärmespeichern zwischengespeichert werden und kann dann über ein Wärmenetz fossil betriebene Öl- oder Gasheizungen ersetzen. Diese Wärmenetze wiederum können ebenso sehr effektiv über Power- to Heat Module Überschussstrom zu Wärme machen. In die Wärmespeicher können Solarthermieanlagen, effiziente Großwärmepumpen oder Abwärmequellen eingebunden werden.

Das flexible Blockheizkraftwerk schafft in Verbindung mit einem Wärmespeicher und dem Wärmenetz somit eine Kopplung der Sektoren Strom und Wärme welche schrittweise weiter ausgebaut werden kann. Bereits heute können mit Biogas flexible BHKW-Systeme mit Hilfe der Flexprämie wirtschaftlich errichtet werden und somit Wind und Sonnenstrom effektiv ausregeln.

Der Aufbau von flexiblen, dezentralen BHKW steckt jedoch noch in den Kinderschuhen, daher ist es wichtig, dass die Flexprämie fortgeführt wird und die intelligente Weiterentwicklung der bestehenden Biogasanlagen nicht blockiert wird.

Blockheizkraftwerk Beispiel

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