Biogasanlage Hotteln soll künftig nur noch sechs Stunden am Tag laufen

Artikel: hildesheimer Allgemeine Zeitung 23.02.2018

Hotteln. Die Betreiber wollen die Biogasanlage in Hotteln erweitern. Die Gesamtleistung soll sich zwar nicht ändern, die Betreiber wollen aber künftig flexibler Strom anbieten können. Und dafür sind einige Neubauten nötig.

Ein Punkt war Landwirt Hans-Henning Rühmkorf beim Ortstermin Mittwochabend auf seinem Hof in Hotteln ganz wichtig: „Wir wollen die Biogasanlage nicht erweitern.“ Das bezieht sich allerdings auf die Gesamtleistung pro Jahr, die auch künftig bei etwa 4,2 Millionen Kilowattstunden pro Jahr liegen soll.

Denn die Anlage selbst soll durchaus erweitert werden. Herzstück der Pläne ist der Einbau eines Motors mit einer Leistung von 1,8 Megawatt. Bislang verfügt die Biogasanlage Hotteln über zwei Motoren mit einer Gesamtleistung von etwa 500 Kilowatt. Diese soll auch bestehen bleiben, aber nur in Ausnahmefällen noch laufen. Derzeit läuft die Anlage 24 Stunden. Das soll sich nach dem Umbau der Anlage ändern, wie Rühmkorf erklärt. Dann wird sie nur noch morgens drei Stunden und abends drei Stunden in Betrieb sein. „Dadurch haben wir weniger Kosten bei der Unterhaltung“, sagt Rühmkorf.

Dieser geänderte Betrieb bringt aber einige Veränderungen mit sich. Denn die eigentliche Biogasanlage, die auf einem Feld unweit des Hofs steht, produziert weiterhin permanent Gas. Denn die Bakterien in den Silos arbeiten 24 Stunden. „Die haben keine Stechuhr“, sagt Hans-Henning Rühmkorf.

Um nun das entstehende Gas zwischenzulagern wird direkt neben der Anlage ein Gasspeicher mit einem Volumen von 4.000 Kubikmetern gebaut.

Gasspeicher Biogasanlage Hotteln
Quelle: Energethik Ingenieurgesellschaft mbH

Aber auch auf dem Hof müssen neue Anlagen gebaut werden. So soll anders als bislang das entstehende Warmwasser ebenfalls zwischengespeichert werden. Der Wasserpufferspeicher soll ein Volumen von 250 Kubikmetern haben. Um die demnächst höhere Leistung verarbeiten zu können, sind außerdem ein zusätzliches Blockheizwerk sowie ein neuer Trafo notwendig.

Alles in allem lassen sich die Landwirte die Erweiterung 1,7 bis 1,7 Millionen Euro kosten. Allein der neue Motor wird rund 900.000 Euro kosten.

Mehr Mais muss übrigens nicht angebaut werden, um die Biogasanlage zu füttern. Ganz im Gegenteil: Wegen des besseren Wirkungsgrads gehen die Betreiber davon aus, dass sie künftig zwei Tonnen Mais pro Tag weniger als derzeit benötigen werden.

Biogasanlage Hotteln
Bioenergie Hotteln GmbH & Co. KG

Die Mitglieder des Ortsrates sowie des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt äußerten sich beim Ortstermin grundsätzlich wohlwollend zu den Plänen. So meinte etwa Karl-Heinz Esser (SPD), dass die veränderte Optik wohl kein Problem sei: „Die einzigen, die das sehen, sind die Bauern, die das Feld bestellen.“

Die städtischen Gremien haben allerdings auch kein Mitspracherecht, da der Bebauungsplan nicht geändert werden muss. Entscheiden über die Genehmigung wird nun der Landkreis. Wenn es nach dem Willen der Betreiber geht, könnte die erweiterte Anlage bereits im September ihren Betrieb aufnehmen.

Die Biogasanlage wurde 2006 gebaut. Sie wird von einem Zusammenschluss von Landwirten aus Hotteln und umliegenden Orten betrieben.

Biogasanlage Ansicht von oben
Bioenergie Hotteln GmbH & Co. KG

Quelle:

Der Artikel wurde in der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung veröffentlicht.

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