(Ostbevern, 25. Mai 2016) In der nächsten Woche wird im Umwelt- und Planungsausschuss ein Projekt vorgestellt, durch das der Südwesten der Gemeinde mit Nahwärme versorgt werden könnte.
Mehr als 150 Häuser könnten über das geplante Nahwärmenetz im Südwesten der Gemeinde versorgt werden. Die Energie liefert eine Biogasanlage. Foto: Gemeinde
Es gibt sie unter anderem bereits im Baugebiet Kohkamp, im Schulzentrum und in gemeindlichen Gebäuden. Jetzt soll die Nahwärme auch in den Südwesten der Gemeinde kommen. Es ist geplant, dass die Biogasanlage Lehmbrock auf dem Hof Große Hokamp die Häuser in diesem Bereich versorgt. Denn sie erzeugt mehr regenerative Wärme, als für den Hof benötigt wird. Um die überschüssige Energie sinnvoll zu nutzen, plant Familie Große Hokamp ein Wärmenetz.
Der größte Vorteil für die Angeschlossenen: „Die Energie ist deutlich günstiger“, sagt Daniel Küthe vom Planungsbüro Energethik. Rund ein Kilometer Leitungen müsste von der Anlage bis zu den ersten Häusern verlegt werden. Von dort würde sich das Netz weiter und feiner aufgliedern und mehrere Straßenzüge mit Wärme versorgen. Geplant ist, dass das Netz in folgenden Straßen verläuft: Josef-Annegarn-Weg, Prozessionsweg, Kolpingstraße, Heideweg, Rochusstraße, Grevener Damm, Amselweg, Am Friedhof und im Drosselweg. „In den Häusern wird dann eine Übergabestation eingebaut, so dass die Heizung überflüssig ist“, sagt Klüthe. Über einen Wärmetauscher gelangt die Energie in die Hausinstallation. Wer sich anschließen lässt, hat nicht nur mehr Platz im Keller, mit dem Kessel entfallen auch die Wartungskosten. Und der Schornsteinfeger muss ebenfalls nicht mehr prüfen. Zudem muss kein Öl oder Holz gelagert werden.
Um die Versorgung sicherzustellen soll es neben einem großen Wärmespeicher mit einem Volumen von rund 250 Kubikmetern eine Hackschnitzelheizung auf dem Hof geben, die einspringt, wenn Lastspitzen auftreten. „Die Biogasanlage hat eine Leistung von rund 750 Kilowatt. In dem geplanten Gebiet könnten mehr als 150 Häuser versorgt werden“, sagt Planer Klüthe.
Ein weiterer Clou: Mit den Leitungen für die Nahwärme wird auch gleich Glasfaser verlegt. Denn die Übergabestationen werden aktiv je nach Bedarf geregelt und brauchen daher einen Internetanschluss.
Es handelt sich bei dem geplanten Netz um eine private Investition, die Gemeinde steht ihr aber positiv gegenüber. Schließlich, so heißt es in der Sitzungsvorlage, seien Nahwärmenetze ein Bestandteil des integrierten Klimaschutzkonzepts und würden im Rahmen des European Energy Awards positiv bewertet.
Das Projekt wird in der nächsten Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses am Dienstag, 31. Mai 2016, um 18 Uhr im Rathaus vorgestellt.

Quelle: Energethik Ingenieurgesellschaft mbH