Die Bauarbeiten für das Nahwärmenetz in Wanfried haben begonnen. Überall in Wanfried werden in den nächsten Wochen Leitungen verlegt. 

Als Erstes werden Schule und Sporthalle angeschlossen. Ab Februar sollen sie dann mit Wärme aus der Biogasanlage versorgt werden. Bis zum Sommer sollen alle 108 Haushalte angeschlossen sein.

Im Oktober haben die Bauarbeiten begonnen, zur Heizperiode im Herbst 2020 sollen alle Vertragspartner Wärme beziehen. Neben Schule und Sporthalle hatten sich beispielsweise auch Kindertagesstätte, katholische Kirche, Rathaus, die neue Rettungswache, das Hotel Zum Schwan, die Feuerwehr und mehrere Dutzend Privathaushalte zu einer Teilnahme entschieden. 

Sind für die Umsetzung des Nahwärmenetzes in Wanfried verantwortlich: (von links) Andreas Krug, Ingo Wilhelm, Klaus Wiegand, Robert Müller, Jürgen Kaufmann, Marcus Thieme, Johannes Kollmann, Wilhelm Gebhard, Alina Schäfer, Ulrich Aschhoff, Sascha Michaelis und Andreas Eifler. 
© Tobias Stück , Werra-Rundschau

Fast sechs Kilometer Leitung werden durch Wanfried gezogen

Fast sechs Kilometer Leitung werden deshalb durch Wanfried gezogen. „Das ist das größte Kanalbauprojekt, dass es je in Wanfried auf einen Schlag gegeben hat“, sagt Bürgermeister Wilhelm Gebhard. Mit dem Nahwärmenetz wird das ganzheitliche Wärmekonzept für Wanfried umgesetzt, das mit Beginn des Baus der Biogasanlage 2007 geplant wurde. „Damals fehlte uns mit der Zusage der Schule ein entscheidender Baustein in unserem Konzept“, erklärt der Geschäftsführer des Betreibers Bioenergie Wanfried die Verzögerung. Der Werra-Meißner-Kreis hat jetzt mit dem millionenschweren Umbau zum Schulcampus Wanfried den Fortbestand zugesagt.

Sascha Michaelis von Energetik verweist auf die Unabhängigkeit von Gas und Öl und die Nutzung erneuerbarer Energien durch das Nahwärmenetz. Sollte die Genehmigung einer mit Mais betriebenen Biogasanlage auslaufen, könne man auf Holzpellets umsteigen. Die Laufzeit des Nahwärmenetzes ist auf rund 40 Jahre ausgelegt. Mit den Kunden wurden Zehn-Jahres-Verträge geschlossen, wie Alina Schäfer von der Sparkasse Werra-Meißner bestätigt, die das 2,3-Millionen-Projekt finanziert.