Obwohl erneuerbare Energien im Zuge der Energiewende in den vergangenen 20 Jahren als Hauptquelle der Stromversorgung in Deutschland weiter im Aufwind sind, gilt die Volatilität der erneuerbaren Energien weiterhin als Herausforderung. Die Energethik Ingenieurgesellschaft entwickelt Speicherkraftwerke, die Wind- und Sonnenstrom ideal ergänzen: versorgungssicher, wirtschaftlich und umweltverträglich.

„Energethik steht für die Verbindung aus Energie und Ethik. Das ist unser Anspruch. Wir wollen eine ethisch vertretbare Energieversorgung für die Welt schaffen und das nicht auf Kosten der nächsten Generationen. Das sagt Jaroslav Litau, Projektingenieur bei Energethik. Er sitzt zusammen mit 14 Kolleginnen und Kollegen im InnovationsCentrum Osnabrück (ICO) und projektiert regenerative Speicherkraftwerke und Wärmenetze.

Das regenerative Speicherkraftwerk Quelle: Energethik

Strom aus Wind und Sonne sei bereits heute eine preiswerte Art der Stromerzeugung. Das Problem seien jedoch die Schwankungen der Sonneneinstrahlung und Windverhältnisse: „Wenn wir zu viel Strom haben, brauchen wir Abnehmer für die Überschüsse. Wenn kein Wind weht und die Sonne nicht scheint, brauchen wir leistungsfähige Alternativen. Unsere Speicherkraftwerke produzieren in Kraft-Wärme-Kopplung zum einen Strom, wenn er wirklich gebraucht wird. Zum anderen wird die erzeugte Wärme gespeichert und beispielsweise für ein Wärmenetz genutzt. Damit sind sie die ideale Ergänzung zu Wind- und Solaranlagen. In Zukunft besteht in Kombination mit Power-to-Heat die Möglichkeit, Stromüberschüsse effizient in Wärme umzuwandeln und weiteren fossilen Heizbedarf zu ersetzen.“, erklärt Litau. Energethik kooperiert deshalb mit Windparkbetreibern. „Indem wir den Windpark von Beginn an um ein regeneratives Speicherkraftwerk und ein Wärmenetz ergänzen, schaffen wir ein intelligentes System zur regionalen und wirtschaftlichen Versorgung mit Strom und Wärme“, sagt Robin Kunze-Feltgen, Projektingenieur bei Energethik.

Das regenerative Speicherkraftwerk der Biogas Rohlfs KG Quelle: Energethik

Mit der Grundidee des Speicherkraftwerks habe Energethik die Biogas-Branche 2014 auf den Kopf gestellt, sagt Litau. „Damals liefen Biogasanlagen 24 Stunden, sieben Tage die Woche und immer mit derselben, niedrigen Last. Von Osnabrück aus haben wir mit einem zu Beginn dreiköpfigen Team dafür gesorgt, dass die Anlagen nicht nur eine Zukunftsperspektive aufweisen, sondern auch aktiv Netzschwankungen ausgleichen.“

Zur Steigerung der Energieeffizienz wird die Einbindung von Industrieabwärme in das Konzept des Speicherkraftwerks integriert. Im Rahmen des Projektes „PInA“ zeigt sich insbesondere im Landkreis Osnabrück ein hohes Potenzial für die systematische Nutzung von Industrieabwärme für neu zu errichtende Nahwärmenetze, so Kunze-Feltgen.

Das Speicherkraftwerkskonzept ist somit nicht nur für Betreiber von Biogasanlagen interessant, sondern auch für Windparkbetreiber, zur Abwärmenutzung, für Betreiber von fossil versorgten Wärmenetzen, Kommunen die erneuerbare Wärmenetze auf- und ausbauen wollen und vielen anderen Akteuren.

Das Team Energethik Quelle: Energethik