In Wanfried nimmt der Bau des neuen Blockheizkraftwerkes (BKHW) Formen an – künftig soll es in der Kernstadt Nahwärme geben.Der Anbau an die Biogasanlage in Wanfrieds Norden war nötig geworden, weil die Bioenergie Wanfried Privathaushalte und öffentliche Gebäude in der Kernstadt mit Nahwärme versorgen will. „Um eine versorgungssichere Wärmelieferung gewährleisten zu können, reichen die zwei jetzigen Blockheizkraftwerke nicht aus“, erklärte Max-Ullrich Aschhoff, Geschäftsführer der Werra-Meißner Agrar sowie der Bioenergie Wanfried, beim Besuch der Europaabgeordneten Martina Werner vor Ort. Die Nachfrage nach Nahwärme sei groß.

Vor dem neuen Blockheizkraftwerk: Europaabgeordnete Martina Werner (weiße Schuhe) mit Vertretern aus Politik und Energie an der Biogasanlage Wanfried.
© Tracy Risch/nh

Die Sicherung des Schulstandortes der Elisabeth-Selbert-Schule war die Grundlage für den Aufbau eines Nahwärmenetzes in Wanfried. Darüber hinaus wurden noch 106 Kunden für das Nahwärmenetz gewonnen, die zur Rentabilität des Projektes erforderlich waren. Die 106 Kunden verbrauchen im Jahr rund 3,5 Millionen Kilowattstunden Wärme. Daher werden zurzeit ein weiteres BHKW sowie ein Gasspeicher auf der Anlage installiert. „Die Installation des dritten Kraftwerks hat keine Ausdehnung des Maisanbaues zur Folge, sondern die Produktionszeiten von Strom und Wärme werden sich verlagern.“ So sei geplant, die BHKW ausschließlich am Tage rund sechs Stunden laufen und in der Nacht still stehen zu lassen. So könne Strom nach Bedarf geliefert werden.

Herzstück des Wärmenetzes wird der neu zu installierende Wärmespeicher. „Mit diesem Puffer kann die Wärmelieferung auch bei nicht laufenden Blockheizkraftwerken für zwei bis drei Tage abgesichert werden“, ergänzt Johannes Kollmann. „So bleibt immer ein Puffer um bei Ausfall eine alternative Wärmeerzeugung auf der Anlage zu integrieren.“

Im Anschluss an die Besichtigung diskutierten die Besucher im E-Werk aktuelle Fragen der deutschen und europäischen Energiepolitik. Kernthema war das sogenannte EU-Winterpaket „Saubere Energie für Europa“ sowie deren Auswirkungen auf die Stromversorger. 

Hierzu zählen unter anderem die Themen Ausbaupfad der Erneuerbaren Energien „Wichtig ist, dass wir als Vertreter der GKK regelmäßig nach Brüssel fahren, um dort die Interessen der kleineren Stadtwerke und Energieversorger zu vertreten“, sagte der Geschäftsführer des E-Werks Wanfried, Andreas von Scharfenberg, wichtig ist aber auch, dass Entscheidungsträger aus Brüssel zu uns kommen, um sich ein Bild zu machen, wie Energiepolitik vor Ort funktioniert und umgesetzt wird.“

Die Biogasanlage Bioenergie Wanfried © Archivfoto: Tobias Stück